Hochwasser und Vermurungen
Naturdenkmal
· Montafon
· 756 m
Die Gemeinde Vandans war durch ihre Lage seit jeher ein Katastrophengebiet, bis schließlich Anfang des 20. Jahrhunderts mit baulichen Schutzmaßnahmen begonnen wurde. Von den schlimmen Ereignissen ist heute nichts mehr zu sehen. Es existieren jedoch noch zahlreiche Dokumentationen und Augenzeugenberichte.
Das Dorf Vandans liegt auf den Schuttkegeln von vier Gebirgsbächen, von denen einer der Mustergielbach ist. Auch der Name des Dorfes gibt darüber Auskunft, denn schon die rätoromanische Bevölkerung bezeichnete den Ort als „ad fontanas“, was „bei den Wassern“ bedeutet. Aufgrund dieser gefährlichen Lage war die Ortschaft in früheren Zeiten – bevor die Wildbachverbauungen in Angriff genommen wurden – oft Wetterkatastrophen hilflos ausgesetzt. Die Steilheit des Geländes und die geologischen Gegebenheiten im Einzugsgebiet des Mustergielbachs machen ihn zu einem gefährlichen Gewässer. Der älteste Bericht über einen verheerenden Ausbruch dieses Bachs stammt aus dem Jahr 1764. Damals verließ das Gewässer, das heute in einem breiten Schotterbett dahin fließt, sein ursprüngliches Bett und floss an sieben Stellen in die Ill, um auf diesem Weg viele fruchtbare Güter zu vermuren und zerstören. Doch nicht nur der Mustergielbach, sondern auch andere Vandanser Wildbäche traten über ihre Ufer, so auch der Rellsbach oder Almustrik und der Ladritschbach. Vom Dorf blieb damals ein Schutt- und Trümmerfeld übrig. Darüber hinaus kam den Dorfbewohnern aufgrund des 7-jährigen Krieges auch keine behördliche Hilfe zu.
Durch das wiederholte Auftreten von Murkatastrophen und die dadurch verursachten schweren Schäden im Siedlungsbereich wurde 1902 schließlich mit Verbauungsmaßnahmen begonnen. 1933 fand noch einmal ein großer Murgang im Mustergielbach statt. Ohne die bis dahin bestehenden Verbauungen hätte sich wahrscheinlich ein Vielfaches an Schuttmassen einen Weg ins Tal gebahnt. Die Verbauungen bestehen aus Sperrwerken, um dem Schotterstrom Einhalt zu gebieten, und aus Leitwerken und Schutzdämmen, um gegen Ausbrüche aus dem Bachbett zu schützen. Die hier sichtbaren Mauern bilden Steinschutzbauten, die sich trichterförmig verengen und in Betonleitwerke übergehen. Ihre Funktion ist die Verhinderung der Ausuferung und die Regelung der Schottertrift.
Heute braucht die Bevölkerung von Vandans keine Murgänge oder Ausuferungen ihrer Hausbäche mehr zu befürchten. Die Wildbäche sind verbaut, der Talfluss ist reguliert und man kann sein Wohnhaus an Stellen bauen, bei denen man früher für verrückt erklärt worden wäre. Diese Ereignisse liegen noch nicht sehr weit zurück, und der moderne Mensch erklärt sich diese Katastrophen mit Hilfe der Naturwissenschaften. In früheren Zeiten hatte man andere Erklärungen für derartige Vorkommnisse, und schnell war der Mensch selbst, durch seine frivole und ausschweifende Lebensführung, verantwortlich für derartige Desaster. Ein Beispiel dafür ist die Sage über die versunkene Stadt Prazalanz, die wir bei der 5. Station gehört haben. Dort handelte es sich wahrscheinlich um eine so genannte Röfi, welche die Stadt unter sich begraben hatte. Die Menschen erklärten sich die Katastrophe jedoch durch das schlechte, unmoralische Betragen der Prazalanzer Bevölkerung. Sagen bilden „das Archiv der Urgeschichte eines Volks“ oder – um es anders zu nennen – Sagen sind „dramatisierter Aberglaube“. Heute ist man sich im Klaren darüber, dass ein frommes Gebet zwar Zuversicht verschafft, aber keine Röfi aufhält. In diesem Fall vertraut man besser auf eine solide Hochwasser- und Murenverbauung.
Das Dorf Vandans liegt auf den Schuttkegeln von vier Gebirgsbächen, von denen einer der Mustergielbach ist. Auch der Name des Dorfes gibt darüber Auskunft, denn schon die rätoromanische Bevölkerung bezeichnete den Ort als „ad fontanas“, was „bei den Wassern“ bedeutet. Aufgrund dieser gefährlichen Lage war die Ortschaft in früheren Zeiten – bevor die Wildbachverbauungen in Angriff genommen wurden – oft Wetterkatastrophen hilflos ausgesetzt. Die Steilheit des Geländes und die geologischen Gegebenheiten im Einzugsgebiet des Mustergielbachs machen ihn zu einem gefährlichen Gewässer. Der älteste Bericht über einen verheerenden Ausbruch dieses Bachs stammt aus dem Jahr 1764. Damals verließ das Gewässer, das heute in einem breiten Schotterbett dahin fließt, sein ursprüngliches Bett und floss an sieben Stellen in die Ill, um auf diesem Weg viele fruchtbare Güter zu vermuren und zerstören. Doch nicht nur der Mustergielbach, sondern auch andere Vandanser Wildbäche traten über ihre Ufer, so auch der Rellsbach oder Almustrik und der Ladritschbach. Vom Dorf blieb damals ein Schutt- und Trümmerfeld übrig. Darüber hinaus kam den Dorfbewohnern aufgrund des 7-jährigen Krieges auch keine behördliche Hilfe zu.
Durch das wiederholte Auftreten von Murkatastrophen und die dadurch verursachten schweren Schäden im Siedlungsbereich wurde 1902 schließlich mit Verbauungsmaßnahmen begonnen. 1933 fand noch einmal ein großer Murgang im Mustergielbach statt. Ohne die bis dahin bestehenden Verbauungen hätte sich wahrscheinlich ein Vielfaches an Schuttmassen einen Weg ins Tal gebahnt. Die Verbauungen bestehen aus Sperrwerken, um dem Schotterstrom Einhalt zu gebieten, und aus Leitwerken und Schutzdämmen, um gegen Ausbrüche aus dem Bachbett zu schützen. Die hier sichtbaren Mauern bilden Steinschutzbauten, die sich trichterförmig verengen und in Betonleitwerke übergehen. Ihre Funktion ist die Verhinderung der Ausuferung und die Regelung der Schottertrift.
Heute braucht die Bevölkerung von Vandans keine Murgänge oder Ausuferungen ihrer Hausbäche mehr zu befürchten. Die Wildbäche sind verbaut, der Talfluss ist reguliert und man kann sein Wohnhaus an Stellen bauen, bei denen man früher für verrückt erklärt worden wäre. Diese Ereignisse liegen noch nicht sehr weit zurück, und der moderne Mensch erklärt sich diese Katastrophen mit Hilfe der Naturwissenschaften. In früheren Zeiten hatte man andere Erklärungen für derartige Vorkommnisse, und schnell war der Mensch selbst, durch seine frivole und ausschweifende Lebensführung, verantwortlich für derartige Desaster. Ein Beispiel dafür ist die Sage über die versunkene Stadt Prazalanz, die wir bei der 5. Station gehört haben. Dort handelte es sich wahrscheinlich um eine so genannte Röfi, welche die Stadt unter sich begraben hatte. Die Menschen erklärten sich die Katastrophe jedoch durch das schlechte, unmoralische Betragen der Prazalanzer Bevölkerung. Sagen bilden „das Archiv der Urgeschichte eines Volks“ oder – um es anders zu nennen – Sagen sind „dramatisierter Aberglaube“. Heute ist man sich im Klaren darüber, dass ein frommes Gebet zwar Zuversicht verschafft, aber keine Röfi aufhält. In diesem Fall vertraut man besser auf eine solide Hochwasser- und Murenverbauung.

Autor
Julia Mangeng
Aktualisierung: 21.07.2014
Koordinaten
DD
47.099654, 9.851946
GMS
47°05'58.8"N 9°51'07.0"E
UTM
32T 564649 5216590
w3w
///essbar.kürbis.etabliert
Anreise mit der Bahn, dem Auto, zu Fuß oder mit dem Rad
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