Von Riezlern im Kleinwalsertal auf den Gottesacker
Unterwegs passiert man das imposante Hölloch, ein Höhlensystem mit einem ca. 77 m tiefen Eingangsschlund.
Der Blick nach Süden wird begrenzt von der mächtigen Ifenmauer.
Drei steil aufragende Wände gliedern das gesamte Gebiet, Untere Gottesackerwände (1.858 m), Obere Gottesackerwände (2.033 m) und Ifenmauer (2.230 m). Viele sehr reizvolle Alpenblumen, wie wir sie aus dem Steingarten kennen, sind hier oben zu finden, z. B. Enzian und Alpensilbermantel. Daneben sind die lichtdurchfluteten Mischwälder reich an Farnen, besonders im unteren Bereich des Mahdtales. In den tiefer gelegenen Regionen finden sich auch kleinere Moore. Oben gibt es neben dem Schrattenkalk ausgedehnte Latschenbestände und weite Grashänge. Die vom Regen geschaffenen bizarren Felsformationen, die sogenannten Schratten, sind teilweise zu tiefen Löcher ausgewaschen. Im Gottesackergebiet sind auch einige Höhlensysteme zu finden. Bei geschlossener Schneedecke ist hier besondere Vorsicht angebracht.
Während des Aufstiegs passieren wir den 77 m Tiefen Eingangsschlund des Höllochs, einem Höhlensystem, das sich unter dem Gebiet dahinzieht. Die erforschte und vermessene Länge beträgt momentan zwischen 10 und 11 km. Bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts interessierten sich die Ersten für dieses Höhlensystem.
Auf dem Gottesackerplateau liegt die verfallene Gottesacker-Alpe. Hierbei handelte es sich der Sage nach um eine schöne sonnige Alpe mit üppigen Weiden. Die Sennen wollten keinen an ihrem Reichtum teilhaben lassen. Als ein alter Mann um ein wenig Schmalz bat, gaben sie ihm getarnten Mist. Zur Strafe versankt die Alpe mit allem Vieh und hinterließ das heutige Gottesackerplateau. Genau informiert hierzu eine Tafel bei der Alpe.
Das Jäger- und Hirtenlager aus der Vorzeit, welches wir im Abstieg bei der Schneiderküren-Alpe passieren, weist auf eine menschliche Besiedlung des Gebietes schon um 7000 v. Chr. (Mittelsteinzeit) hin. In der Jungsteinzeit, Broze- und Eisenzeit wurde diese Behausung ebenfalls genutzt.
Autorentipp
Sicherheitshinweise
Wildschutzgebiet bei der Höfle-Alpe mit Betretungsverbot vom 1.11. bis 15.5. Im Schrattenkalk sind teils tiefe Löcher ausgewaschen, so dass bei geschlossener Schneedecke hier besondere Vorsicht angebracht ist.Start
Wegbeschreibung
Wir queren das Wildschutzgebiet und folgen anschließend dem Pfad durch Mischwald immer weiter bergauf. Nachdem sich der Wald etwas gelichtet hat, erreichen wir den imposanten Eingangsschlund des Höllochs. Kurz darauf passieren wir die Mahdtal-Alpe. Wir lassen den Wald hinter uns uns folgen den Pfadspuren meist entlang des Baches ins Tal hinein. Am Talschluss steigen wir in wenigen Minuten zum Windecksattel auf. Vor uns liegen nun die imposanten Oberen Gottesackerwände. Über Grashänge und leicht gerölliges Gelände gelangen wir immer steiler hinauf zum Durchstieg.
Oben angekommen genießen wir den einmaligen Blick über das gesamte Gottesackerplateau bis hinüber zum Hohen Ifen und der mächtigen Ifenmauer. Über den für den Gottesacker charakteristischen Schrattenkalk steigen wir, auf Spalten achtend, hinab zur verfallenen Gottesacker-Alpe.
Wir halten uns nach Westen und verlieren einem langgezogenen Tal folgend rasch an Höhe. Erste Bäume tauchen wieder auf und die Latschenbestände werden dichter. Kurz darauf erreichen wir die Schneiderküren-Alm und die dortige Jagdhütte. Hier findet sich ein Jäger- und Hirtenlager aus der Vorzeit. Durch den Kürenwald folgen wir dem Weg sehr abwechslungsreich durch Geländeeinschnitte, über kleine Moore und über Lichtungen hinab ins Wäldele.
Hier queren wir das Sträßchen und gelangen wieder an das Schwarzwasser. Wir meistern den letzten Anstieg und gelangen über saftige Wiesen nach Hirschegg hinunter, wo wir beim Gasthof Adler die Hauptstraße erreichen.
Wir kehren mit dem Bus nach Riezlern zurück.
Wen wir zu Fuß den Ausgangspunkt erreichen möchten, so biegen wir bei der Schwarzwasserbrücke in den Schwarzwasserweg ein und folgen diesem bis wir kurz unterhalb dem Mahdtalhaus auf den Anstiegsweg treffen. Auf diesem zurück zur Post in Riezlern.
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